Einladungstext:
Sehr geehrte Damen und Herren,
"Die Zukunft hat schon begonnen: Eine psychiatriefähige Gesellschaft und eine gesellschaftsfähige Psychiatrie durch ExpertInnen aus
Erfahrung."
So lautet das Motto unserer Tagung, zu der
wir Sie herzlich einladen. Seit 2010 werden in NRW ExpertInnen aus Erfahrung (mit psychiatrischer Diagnose) auch Genesungsbegleiter oder EX-IN-ler genannt, ausgebildet.
Vielleicht haben Sie schon davon gehört?
Vielleicht haben Sie bereits eine Kollegin, einen Kollegen, die oder der bei Ihnen im
Team gleichberechtigt mitarbeitet. Inzwischen gilt die Beteiligung von ExpertInnen aus Erfahrung bundesweit als ein Qualitätsmerkmal für die psychiatrische Arbeit. Zudem gehen Anbieter von
Hilfsangeboten für psychisch kranke Menschen in Bezug auf Inklusion mit gutem Beispiel voran, indem Sie ErfahrungsexperInnen einstellen. Wir haben eine Reihe von Institutionen und Teams gefunden, die
sich und ihre Arbeit auf unserer Tagung vorstellen. Aber wie sieht es in der übrigen Arbeitswelt aus?
Immer mehr Menschen sind psychisch belastet und viele trauen sich nicht, damit offen umzugehen. Wir gehen davon aus, dass ExpertInnen aus Erfahrung in allen Arbeits- und Lebensbereichen, bei Behörden
und auch in Betrieben der freien Wirtschaft tätig sein könnten, beispielsweise als Gesundheitsbeauftragte. Besonders für den Bereich psychische Belastungen gilt, dass Betroffene sich aus Angst vor
Diskriminierung und aus Scham zu spät die nötige Hilfe suchen. Es könnten zudem wesentlich bessere unterstützende Maßnahmen zur Wiedereingliederung nach seelischer Erkrankung geschaffen werden. Auch
eine gute und selbstverständlichere Verbindung zu psychiatrischen und psychologischen Hilfen könnte gefördert werden.
Vielleicht haben Sie Interesse sich auf der Tagung zu informieren, welchen Zugewinn Betroffene für Betriebe und die Gesellschaft bringen können, wenn sie offen mit ihrer Erkrankung umgehen oder sogar
ihr Expertenwissen weitergeben können.
Danke auch an York Bieger, der uns mit dem Psychiatrie Verlag unterstützt hat, indem er Ansichtsexemplare von relevanten Büchern zum Thema zur Verfügung gestellt hat.
Begrüßung - Moderation
Lina Reitemeier rechts im Bild
Genesungsbegleiterin und Mitarbeiterin im
SPZ bei der Bergischen Diakonie in Wuppertal
Gudrun Tönnes links im Bild
Die Gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion, Maria Klein-Schmeink, hat die Schirmherrschaft über unser Tagungsprojekt "Die Zukunft hat schon schon begonnen, eine psychiatriefähige Gesellschaft und eine gesellschaftsfähige Psychiatrie durch Experten aus Erfahrung"
„Zwang und Zwangsvermeidung im psychiatrischen Hilfesystem in Nordrhein-Westfalen – Betroffenenbefragung“ (ZVP NRW)
Linda Mische, Projektkoordinatorin (Bundesarbeitsgemeinschaft Gemeindepsychiatrischer Verbünde (BAG GPV)) in der Mitte berichtet über das Projekt.
In dem Projekt befragen betroffene Interviewer mit eigener Erfahrung in der Psychiatrie andere Betroffene zum Thema. Dieses Projekt wird gefördert vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalens.
Als Interviewer kommen Psychiatrieerfahrene, insbesondere Peers/EX-IN'ler in Frage. Die Interviewten sollten eigene Erfahrungen mit Zwang (ggf. auch Zwangsandrohung oder abgewendeten Zwang) haben. Das Zwangserlebnis sollte in NRW stattgefunden haben.
Gudrun Tönnes hat in NRW nicht nur ihre Visionen realisiert, sondern auch die EX-IN Bewegung angestoßen und arbeitet seit 2009 an der Implementierung maßgeblich mit
Dieter Schax ist unter anderem in der AGpR im Vorstand tätig, die vor allem in den Anfängen durch die Veranstalterrolle für den ersten EX-IN Kursstandort der Bewegung Rückhalt gegeben hat. Auch als Geschäftsführer des Rehavereines Mönchengladbach und Arbeitgeber von mehreren EX-IN Genesungsbegleitern ist er für den EX-IN NRW e.V. ein zuverlässiger Partner.
Sabine Grode prägt seit einigen Jahren die Arbeit im Vorstand des EX-IN NRW e.V. mit und ist regelmäßiger Gast im Beirat EX-IN im Rheinland (links im Bild). Johannes Kirchhof (Mitte) ist ebenfalls ein gern gesehener Besucher im Beirat EX-IN im Rheinland.
„Die Genesungsgruppe in der Uniklinik Köln als Beispiel für Recovery im Rahmen des Gezeitenmodells
der stationären und teilstationären Arbeit mit Genesungsbegleitern“
Wir möchten in diesem Workshop kurz das Gezeitenmodell als Pflegemodell der Psychiatrie der Uniklinik Köln vorstellen und die Genesungsgruppe als einen Teilaspekt der stationären und
teilstationären Arbeit mit GenesungsbegleiterInnen beschreiben. Im Anschluss werden wir exemplarisch den Ablauf mit den WorkshopteilnehmerInnen durchführen.
Johannes Kirchhof, Krankenpfleger, BA Psychiatrische Pflege, Uniklinik Köln (Bildmitte)
Hilde de Navarro, Krankenschwester Psychiatrie, Groupworker, Uniklinik Köln (rechts im Bild)
Sabine Grode, Genesungsbegleiterin, Uniklinik Köln, Vorstand EX-IN NRW e.V. (links im Bild)
St. Alexius-/St. Josef-Krankenhaus Neuss
1. „So helfe ich mir selbst“: Im strukturierten Austausch bezieht unsere Genesungsbegleiterin ihre Vorerfahrungen mit ein. Der Schwerpunkt liegt dabei u.a. auf
unterstützenden Aktivitäten, die der Patient selbstständig anwenden kann, um eine Krise zu überwinden bzw. dieser vorzubeugen.
2. „Hand-in-Hand-Café“ in der Allgemeinpsychiatrie: Dies beinhaltet ein Gesprächsangebot für bereits entlassene Patienten einer allgemein psychiatrischen Station.
3. „Café Rappelsdrüsch“ im Suchtbereich: Hier handelt es sich um ein Gesprächsangebot für entlassene, ehemalige Patienten von zwei suchttherapeutischen Stationen.
MitarbeiterInnen
St. Alexius-/St. Josef-Krankenhaus Neuss
Frank Reichartz, Genesungsbegleiter
Brigitte Sänger, Genesungsbegleiterin
Uwe Cunjac, Genesungsbegleiter
Andrea Hagmanns, Genesungsbegleiterin
Thomas Ploetz, Stabsstelle PDL
3.1. Koordinierungsgruppe Mitbestimmung Psychiatrie-Erfahrener (KPME)
Wir sind Psychiatrie-Erfahrene und Profis, die sich 2013 zusammengetan haben, um die Situation von psychisch kranken Menschen in Dortmund zu verbessern. Wir haben
erst Ideen gesammelt und daraus eine Reihe von Projekten gestartet, wovon ein Teil bereits umgesetzt ist.
Ralf Schmiegel, Geschäftsführer
ZSD Zentrum für soziale Dienstleistungen GmbH, Dortmund - rechts im Bild
Madeleine Neubauer, Genesungsbegleiterin - Bildmitte
Thomas Weber, Genesungsgegleiter - links im Bild
KMPE Website
3.2. Arbeitskreis „Trialog konkret“
Beim Trialog-Konzept arbeiten alle am psychiatrischen Genesungsprozess Beteiligten miteinander, um die verschiedenen Blickwinkel einzubeziehen und voneinander zu
lernen. Wie kann diese Zusammenarbeit zwischen Angehörigen, Psychiatrieerfahrenen und psychiatrischen Fachleuten verschiedener Berufsgruppen gefördert werden? Mit dieser Fragestellung beschäftigt
sich der Arbeitskreis „Trialog konkret“ seit seiner Gründung 2011. Der vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) geleitete Arbeitskreis initiiert die Umsetzung gemeinsam erarbeiteter
Verbesserungsvorschläge. So wurde unter anderem über zwei Jahre ein Projekt aus dem LWL-Aktionsplan Inklusion zum Einsatz von EX-IN Genesungsbegleitern in den Kliniken des LWL begleitet.
Siehe auch Vortrag im Plenum, Wie geht Forschung gemeinsam?
„Wenn Genesungsbegleiter über Genesungsbegleiter forschen... Erfahrungen und Ergebnisse eines multidisziplinären Forschungsprojekts im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)“
Özgür Aydin
Genesungsbegleiter, Bethel.regional
Lisa Rosemeyer
Sachbearbeiterin in der
LWL-Abteilung für Krankenhäuser und Gesundheitswesen,
LWL-PsychiatrieVerbund Westfalen
3.3. Beirat EX-IN Rheinland
Fotos: Herr Schax und Frau Tönnes im Plenum, weitere Beiratsteilnehmende
2009 formierte sich eine Gruppe aus Vertretern der rheinischen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie, des DPWV und seines Bildungswerkes. Auch Vertreter des LPE und
der Arbeitsgemeinschaft Gemeindepsychiatrie Rheinland (AGpR) beteiligten sich an den Überlegungen zur Umsetzung von EX-IN Ausbildungen. Während des ersten laufenden Kurses, veranstaltet durch die
AGpR, beschlossen die Initiatoren, den Beirat als Gremium zur dauerhaften Vernetzung und zum Austausch beizubehalten. Wir treffen uns seitdem zweimal im Jahr.
Dieter Schax
Gudrun Tönnes
Powerpoint zur Arbeit des Beirates seit 2009 folgt demnächst
Moderation: Janine Berg-Peer
"Seelische Krisen und traumatische Erlebnisse, Trauer über nicht Gelebtes und Hoffnung auf gelingendes Leben trotz Psychose und Depression, Freude über das pure Sein
und die kleinen, positiven Dinge des Alltags – all das verarbeite ich seit 1993 in meinen Gedichten. Das Schreiben ist mir auf dem langen Weg der Genesung zu einer unentbehrlichen Ausdrucksform
geworden. Es ermöglicht mir, meine Beobachtungen, Gefühle und seelischen Zustände in poetische Worte zu kleiden. Damit treten sie auch eine Reise von innen nach außen an. Ich nehme Sie gerne mit auf
dieser Reise durch meine „Anderwelten“.
Patrizia Kraft,
Genesungsbegleiterin im SPZ
Wuppertal-Barmen
(Veranstalter von EX-IN Kursen aus ganz NRW waren eingeladen sich hier zu präsentieren. Dass der Schwerpunkt auf LebensART lag, ergab sich aus der fehlenden Resonanz
auf die ausgeschriebenen Einladungen.)
Ausbilder, Einzelkämpfer, Tandems, Teams, Veranstalter, z.B. LebensART, die Kunst zu leben und zu überleben.
Was bewegt uns dazu, diese Arbeit zu machen und wie gestalten wir sie gemeinsam trialogisch?
Was haben wir durch diese Arbeit bewegt? Wo soll es hingehen?
Teammitglieder:
Doris Jäger, Genesungsbegleiterin,
LVR Klinik Köln Mehrheim,
EX-IN Trainerin, LebensART Münster (konnte nicht anwesend sein, schickte ihren Beitrag)
Brigitte Staat, Diplom-Sozialarbeiterin, Förderkreis
Sozialpsychiatrie, EX-IN Trainerin, LebensART Münster
Markus Böing, Diplom-Sozialarbeiter, LWL Klinik
Lengerich, EX-IN Trainer LebensART Münster
Britta Preuss, Heilerziehungspflegerin, LWL
Klinik Lengerich, EX-IN Trainerin, LebensART (konnte leider nicht persönlich kommen)
Münster
Dr. rer. nat. Anne Drepper, QM Beauftragte,
LebensART Münster, Geschäftsführerin Slickertann
Naturkost (Integrationsbetrieb) Münster
Stephan Nix, Lina Reitemeier und Britta Lünskens, zertifizierte EX-IN Genesungsbegleiter*innen, die kurz vor dem Abschluss der Trainerausbildung stehen, referierten ebenfalls.
Der Gesang von Lina Reitemeier berührte und begeisterte die Gäste
Einführungstext von Lina
Reitemeier
Töne
Hanna sitzt am Klavier und singt mir Tonfolgen vor, die ich dann, so gut ich kann,
nachsinge. Aus ihrem Mund kommen wundervolle Töne. Sie sind rund und satt und voller Leben.
Manchmal wie ein Diamant und dann wie Wüstensand. Dabei schaut sich mich die ganze Zeit aufmunternd an. Ich habe noch nie etwas Schöneres gehört. Ein wenig zaghaft singe ich die Töne nach und versuche
Hannas Anweisungen umzusetzen. Ich fühle mich gut und merke wie meine Wangen zu glühen anfangen. Die Töne werden immer höher, immer höher... Hanna grinst mich breit an und sagt: „Du hast gerade ein hohes C gesungen!“ Mich
durchströmt eine wunderbare Wärme, die mich durch das folgende Lied trägt – und später noch
durch den ganzen Nachmittag.
„Wenn Genesungsbegleiter über Genesungsbegleiter forschen... Erfahrungen und Ergebnisse eines multidisziplinären Forschungsprojekts im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)“
Vortrag über ein Forschungsprojekt eines multidisziplinären Forschungsteams, in dem auch eine Genesungsbegleiterin mitarbeitete.
Anna Werning
Diplom- Molekularmedizinerin, Genesungsbegleiterin;
LWL- Forschungsinstitut für Seelische Gesundheit am
LWL-Universitätsklinikum
Bochum
Alexa Nossek
Philosophin/Medizinethikerin;
Institut für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin der Ruhr-Universität Bochum
1. Vom zertifizierten Güte-Siegel „ProPsychiatrieQualität (PPQ)“ zur „Recoveryorientierten Dienstleistungsqualität“
2. Aufbau und Begleitung eines Nutzerbeirates des Ambulant Betreuten Wohnens
3. „Genesungswege“ - ein Gruppenangebot im SPZ Wuppertal
Günter Schäfer-Bach (Thema 1 und 2)
Psychologe und Qualitätsbeauftragter
Birte Paffrath-Müller (Thema 1 und 2)
Genesungsbegleiterin und Mitarbeiterin in einem
Sozialtherapeutischen Wohnheim
Michael Graf (Thema 1)
Genesungsbegleiter und Mitarbeiter im Ambulant
Betreuten Wohnen
Anja Jentjens (Thema 1)
Abteilungsleitung Sozialtherapeutischer Verbund
Patrizia Kraft und Lina Reitemeier (Thema 3)
Genesungsbegleiterinnen und Mitarbeiterinnen im
SPZ
Gabi Helmer (Thema 3) Leitung SPZ
Zutaten für die Implementierung von EX-IN - Bericht über die Arbeit und die Erfahrungen mit Genesungsbegleitern in der Allgemeinpsychiatrie
Frank Reichartz, Genesungsbegleiter
St. Alexius-/St. Josef-Krankenhaus Neuss
Brigitte Sänger, Genesungsbegleiterin
St. Alexius-/St. Josef-Krankenhaus Neuss
Uwe Cunjac, Genesungsbegleiter
St. Alexius-/St. Josef-Krankenhaus Neuss
Andrea Hagmanns, Genesungsbegleiterin
St. Alexius-/St. Josef-Krankenhaus Neuss
Thomas Ploetz, Stabsstelle PDL
St. Alexius-/St. Josef-Krankenhaus Neuss
3.a.1. „Ein Genesungsbegleiter...allein unter Sozialarbeitern“
Erfahrungsbericht aus einer Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstellte (PSKB) der Caritas
Udo Höppner, Genesungsbegleiter, Caritasverband
Offenbach – PSKB Rüsselsheim
3.a.2. Genesungsbegleiter Beauftragte beim PTV Solingen
Sandra Lang,
Genesungsbegleiterin
Psychosozialer Trägerverein (PTV) Solingen
3.a.3. Bericht über die Arbeit als Genesungsbegleiter im ambulanten BeWo mit Menschen geistiger und körperlicher Behinderungen
Pascale Schanck, Genesungsbegleiterin
3.a.4. Genesungsbegleiter im ABW Team:
Gleiche Aufgaben, andere Lösungswege?
Erfahrungen mit Genesungsbegleitern im Team aus Leitungs- und Genesungsbegleitersicht
Deborah Conde, Bereichsleitung Bethel.regional
Stephan Nix, Genesungsbegleiter, Bethel.regional,
Intensives Betreutes Wohnen (IBW) der Sozialpsychiatrie
Aus der Programmankündigung:
Ich bin Henriette Peer, mit 17 habe ich die Diagnose Schizophrenie bekommen, die Diagnose kam viel zu schnell, heute sind sich Fachleute einig, dass ich an einer schizoaffektiven
Störung oder einer bipolaren Erkrankung leide. Ende 2013 hatte ich meine letzte Krise bis jetzt, dann habe ich die EX-IN Ausbildung begonnen. Seit 2014 arbeite ich bei einem Träger, erst als
Praktikantin, jetzt mit unbefristeter Stelle als Bezugsbetreuerin, was mir viel Spaß macht.
Ich bin Janine Berg Peer, 73 Jahre, habe vier Kinder, drei Enkelkinder und seit Mai auch ein Urenkelkind! Ich habe zunächst in der Wissenschaft und danach als Beraterin und Coach in
der Wirtschaft gearbeitet, dann begann eine neue Karriere als Angehörige: Dazu habe ich Bücher und Artikel geschrieben, Lesungen und Vorträge, Workshops, Webinare und ich berate Angehörige. Vor
einiger Zeit sind Henriette und ich als Recovery Team bezeichnet worden, das hat uns gut gefallen. Aber nur, weil man Mutter und Tochter ist, ist man nicht gleich ein Recovery Team. Im Gegenteil.
Heute wollen wir Ihnen erzählen, wie wir zu diesem Recovery Team geworden sind.
Wollen Sie es auch ausprobieren? Oder sind Sie bereits zusammen mit Ihren Angehörigen ein Recovery Team?
Henriette Peer musste leider absagen, wir hoffen, dass wir demnächst wieder das Recoveryteam gemeinsam begrüßen können. Es gab aber auch einige VertreterInnen von Recoveryteams, die aus
beiden Blickwinkel über ihre Zusammenarbeit mit den Angehörigen berichteten und es entstand eine lebendige fruchtbare Diskussion.
Das Foto stammt aus der Präsentation
Projekttage an weiterführenden Schulen ab Klasse 9
In diesem Workshop wird das Schulprojekt „Verrückt? Na und!“, das vom Verein „Irrsinnig Menschlich e.V.“ unterstützt wird, vorgestellt. Das Projekt wird landesweit an verschiedenen Orten durchgeführt
und soll Jugendliche für die Thematik psychische Gesundheit sensibilisieren. Das Team, das meist aus einem Sozialarbeiter oder Schulsozialarbeiter und einem Erfahrenen besteht, bietet einen Tag zur
seelischen Gesundheit an weiterführenden Schulen für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 9 an. Mitglieder des Teams Recklinghausen stellen exemplarisch einen Schultag vor und führen praktische Übungen
mit den Workshopteilnehmern durch, wie sich die Themen psychische Gesundheit, Prävention, Krisenintervention, Krankheitsbilder, Alltagsstabilisierung etc. anschaulich und mit
Spaß umsetzen lassen.
Renate Oendorf, Schulsozialarbeiterin am
Berufskolleg Kuniberg, Recklinghausen
Katja Wisniewski, Genesungsbegleiterin,
LWL-Klinik Dortmund und Umweltpädagogin beim
BUND e.V., Herten
Besprechung eines Buchprojekts - anhand von Textauszügen sollen die Buchinhalte zur Diskussion gestellt werden: Was kann man hinzufügen oder ändern? Es können evt.
auch weitere Beiträge aufgenommen werden, die in der Hauptauflage nachgetragen werden. Außerdem soll ein Diskussionsforum für die nächsten Jahre eingerichtet werden, dessen Ergebnisse in einer
erweiterten Neuauflage verwendet werden können. Die Teilnehmer sind zur Mitarbeit und Diskussion eingeladen.
Tobias Jeckenburger,
Heidi Waldstädt,
Heike Zimmermann,
Nicola Waldstätt,
Mitglieder KLuW e.V. (Konstantes Lernen und Wachsen) Dortmund
Der aktuelle Stand des Buchprojektes ist
vorab auf www.introspektiva.de einsehbar
KLuw-Gründerinnen Nicola und Heidi Waldstätt über ihren Verein:
Mitten in der Dortmunder Nordstadt bieten wir eine Bühne für eigene und gemeinsame Aktivitäten, die sich aus den Menschen entwickeln. So realisieren wir gelebte Ideen und generationsübergreifenden
Erfahrungsaustausch von Jung und Alt.
Unser Verein ist gemeinnützig anerkannt. Wir sind ein unabhängiges Selbsthilfeprojekt und machen kulturelle Selbstversorgung.
Aus unseren Erfahrungen können wir sagen, dass es auch anders geht. Unsere Erfahrung zeigt uns: Wir grenzen nicht aus, sondern Menschen sind uns herzlich willkommen, die sich aus der Isolation lösen möchten, sich mit Menschen verbinden, sich gegenseitig motivieren und aufbauen.
Auf unserem Internetauftritt informieren wir über uns und unseren Verein. Außerdem ist dies unsere wichtigste Plattform zur Veröffentlichung unserer Publikationen,
die sich aus unseren Projekten entwickelt haben und weiter entwickeln.
Link zum Verein
Zukunftsmusik oder Realität?
Dialog über Ergebnisse aus den Workshops und Symposien durch ein „Reflektierendes Team“
Fragen aus dem Plenum?
Da einige der angefragten Personen bereits abgereist waren, haben wir Menschen aus verschiedenen Blickwinkeln eingeladen auf dem Podium ihre Eindrücke zur Entwicklung von EX-IN und Visionen gemeinsam
mit der EX-IN Bewegung zu erläutern.
Von links nach rechts: Günter Schäfer-Bach (Arbeitgeber und Kollege von GBs), Denise Brenneis (Genesungsbegleiterin Rehaverein Mönchengladbach), Linda Mische (GPV Projekt gegen Zwang), Teilnehmerin aus dem Workshop 6 (Buchprojekt), Renate Oendorf (Fachfrau durch Ausbildung in Schulprojekten), Ralf Schmiegel (Arbeitgeber und Kollege von GBs)
Fast autobiographische bipolare Geschichten und Songs „Transfer it into Art!“
Als Udo Höppner in einem szenisch dargestellten Telefonat die „Verrücktheit“ seiner Mutter hör- und spürbar machte: das beeindruckte und bedrückte die Zuschauer fast. Danach wurden wir mit einem Song von Neil Young wieder aufgeheitert und am Ende mit dem Lied von Udo Lindenberg "Durch die schweren Zeiten" komplett wieder aufgefangen von Udo Höppner
"Es war wirklich großartig, auch wenn ich nur Ausschnitte mitbekommen habe. Ihr könnt stolz auf euch sein. Alle Teilnehmer*innen und Mitwirkenden können stolz sein. Ich freue mich, dass ich dabei war."
"Es war großartig!!!!!!!! So viele interessante und interessierte Menschen."
"Eine sehr gute Sache..!"
"Das war ein super Tag, eine spitzenmäßige Stimmung und die Workshops waren sehr informativ und gut gestaltet. Danke für den schönen Tag.
Ich bin nächstes Jahr wieder dabei."
"Ich fand Ihre Tagung in Gelsenkirchen sehr gelungen. Ich würde mich freuen, wenn ich den Vortrag der Forschungsgruppe bekommen
könnte."
Hier die Antwort vom Forschungsteam:
"Ich möchte mich zunächst für die wunderbare Tagung bedanken!
Vielen Dank für das Interesse an unserer Präsentation! Leider können wir keine Folien von noch unveröffentlichter Forschung weitergeben.
Ihre Adresse nehmen wir aber gerne auf unsere Benachrichtigungs-Liste auf, dann wird sie informiert, sobald Paper publiziert sind."
"Glückwunsch noch einmal zur tollen Tagung"
"Herzlichen Glückwunsch zur grandiosen Veranstaltung in Gelsenkirchen!!! Von den Räumlichkeiten, den Inhalten und den aktiven Personen war es eine gelungene Veranstaltung, die musikalische Darbietung nach der Mittagspause hat tief beeindruckt, ich hoffe im nächsten Jahr wieder dabei sein zu können."
"Ich hatte das Gefühl, auf 'ner seriösen, professionellen Veranstaltung zu sein. Nicht bei ner Art Handycap-Event. Auch einzelne GBs
wirkten viel gesünder also zuvor. Und kein Gelaber, fast nirgends! Irgendwie wunderbar. Wirklich viele schöne, freie Menschen. Musste mich zwischendurch ma kneifen."
"Ich war Teilnehmerin auf dem Symposium in Gelsenkirchen und zuerst von dem schönen Rahmen überrascht, der Lichtdurchflutung des Hauses,
aber was mir noch wichtiger erschien, ich fand die Beiträge sehr spannend. Mich faszinierte besonders das Gezeitenmodell, das mit Schiffs- und Meeres-Metaphern arbeitet. Danach wird in der Uniklinik
in Köln in der Pflege gearbeitet. Exemplarisch wurde mit den anwesenden Besuchern eine "leiterlose" (bei anwesenden Leitern) Gruppensitzung auf einer imaginierten Psychiatrie-Station abgehalten,
getreu dem Motto, die Gruppe trägt sich inhaltlich allein. Mutig! Daneben fand ich die Beiträge der Forscherinnen sehr gut. Was ist besser als wissenschaftlich gute Ergebnisse für die Arbeit der
Genesungsbegleiter zu haben. Und dann last but not least: Die musikalischen Beiträge von Lina und Udo waren hervorragend!"
"Gudrun Tönnes Du warst grandios, sowohl in der Beschreibung Deiner Arbeit, als auch im Entertainment"
Zum Auftritt von Lina Reitemeier
"Ganz besondere Momente einer durch und durch professionell durchgeführten Tagung."
"Experten unter sich...?" Teilnehmer EX-IN Kurs Köln 8
Es war die erste Veranstaltung dieser Art, die ich besucht habe; daher hatte ich keine besonderen Erwartungen an den Tag und hoffte einfach, da ich kurz vor dem Abschluss meiner Ausbildung stehe, ein wenig mehr Einblick in die breite Praxis der Genesungsbegleitung zu bekommen und Erfahrungsberichten zu lauschen.
Die Anzahl der Besucher war überwältigend. Das so viele Menschen an unserer Sache Interessiert und/oder Teil davon waren, überraschte mich positiv. Außerdem fiel mir direkt die Professionalität und Liebe zum Detail auf, mit der diese Tagung geplant worden sein musste. Der Tagesablauf schien mir mehr als gut strukturiert, Informationen gab es im Vorfeld sowie auf der Tagung selbst genügend und für das leibliche Wohl war gesorgt – Rahmenbedingungen, die mir persönlich wichtig sind, damit ich mich im Wohlfühlmodus den Themen und Gesprächen widmen kann.
Der Vormittags-Workshop meiner Wahl war „Die Genesungsgruppe der Uniklinik Köln“ mit Johannes Kirchhof, Hilde de Navarro und Sabine Grode.
Die überaus kurzweilige Präsentation und Erklärungen zum Gezeitenmodell und der genesungsorientierten Arbeit der Klinik haben mir gezeigt, wie gut die Zusammenarbeit zwischen dem professionellen Team und Genesungsbegleitern funktionieren kann und wie sehr Betroffene von dieser Ausrichtung der Arbeit, aber auch von der Erfahrenenperspektive profitieren. Im Anschluss wurde eine Genesungsgruppe in Kurzfassung durchgeführt um beispielhaft zu erläutern, wie diese abläuft und welche überraschend defensive Rolle Profi und Genesungsbegleiter einnehmen.
Nach dem Mittagessen hatte ich noch Zeit, mir im herrlich idyllischen Park der Anlage die Füße zu vertreten, bevor es im Plenarsaal zunächst mit einem kurzen musikalischen Programm weiterging.
Ich habe es als willkommene Abwechselung empfunden, mit der ich nicht gerechnet hatte. Zwei wunderschön interpretierte Stücke von Lina Reitemeier und ein anschließender Spaziergang verlagerten den Fokus von meinen vom Vormittag geforderten Kopf in mein Gefühl und schafften wieder Kapazität für das noch kommende Programm.
Der zweite Workshop meiner Wahl war: „Verrückt? Na und! - Seelisch fit in Schule und Beruf“.
Dieser war so gut besucht, dass der gut vorbereitete Raum schon fast zu klein wirkte. Renate Oendorf und Katja Wisniewski erzählten uns zunächst einiges über das Projekt selbst und führten dann anhand kleiner Übungen beispielhaft vor, wie sie mit den Schülern in Kontakt kommen, sich dann gemeinsam Erkenntnisse erarbeiten und Fakten präsentieren. Wir hätten sicher mehr davon gehabt, wenn nicht ein paar Besucher, die wohl Teil eines ähnlichen Projekts in Norddeutschland waren, die Inhalte zum Teil in Frage- und ihre Einwürfe zur Diskussion gestellt hätten. Aufgrund dieser Tatsache war es den beiden Workshopleiterinnen leider auch nicht möglich in den knapp 90 Minuten ihr Programm zu Ende zu bringen.
Ich hätte nicht gedacht, wie positiv und offen die Schüler auf das Thema „psychisch krank“ reagieren. Das Konzept, wie es uns vorgestellt wurde, wirkt gut durchdacht und scheint sehr gut zu funktionieren. Die teils spielerische Herangehensweise kann ich mir auch gut im Rahmen meines Wunscharbeitsplatzes vorstellen.
Durch die Vorträge z.B. von Hr. Schax, wurde mir bewusst, wie wichtig das Thema „Vernetzung“ ist und bleibt und dass man im Lager der „Profis“, bereits von „Notwendigkeit“ spricht, wenn es darum geht, uns Erfahrene mit in Behandlungsprozesse einzubeziehen.
Die Energie, die Kreativität und das Engagement, mit der diese Tagung realisiert wurde, hat mir einmal mehr gezeigt, wie groß die Sache bereits ist, dass noch viel mehr in ihr steckt und es mich stolz macht, ein kleiner Teil dieser Idee zu sein."
Wir freuen uns und sagen: Herzlichen Dank
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